Band Geschichte(n)

Neben gelegentllichen Soloauftritten (im Sinne von Uplus) war / ist mein musikalisches Wirken über die Jahre vor allem durch die Mitgliedschaft in verschiedenen Bands bestimmt. Dies gibt Anlass, deren Geschichte näher zu betrachten und zu skizzieren.

Meine ersten Banderfahrungen sammelte ich im (West-) Berlin der 1960er Jahre in einer Gruppe meines älteren Bruders als Sänger und Schlagzeuger. Da die Band damals, wie auch mein Schlagzeugspiel, in ihren Möglichkeiten limitiert war, nutzte ich schon bald die Gelegenheit, bei einer etablierten Band, den Screamers, als Sänger einzusteigen.

The Screamers

The Screamers, denen ich 1965 als Lead-Sänger beitrat, war meine erste „ernsthafte“ Band. Sie gehörte in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zur (West-) Berliner Musik-Szene und trat vornehmlich in Jugendfreizeitheimen (gibt es heute in dieser Form nicht mehr), sowie anderen, verschiedenen Lokalitäten auf. Das Repertoire bestand aus „progressiver“ Beat / Rock / Soul Musik, etwa von Small Faces, Rolling Stones oder James Brown. Ein besonderes Highlight boten die in der Beat-Ära noch eher unüblichen Soli des Drummers Lubo, der als Sohn eines Berliner Orchesterleiters schon in jungen Jahren das Schlagzeugspielen studiert hatte, was ihn in der damaligen (Amateur-) Musikszene heraushob. Mehr Informationen über The Screamers enthalten die Erinnerungen des Bassisten der Band (Klaus), die er im Rockarchiv aufgezeichnet und verfügbar gemacht hat.
Die Postkarte zeigt die Screamers in der Besetzung von 1965: Schlappi (Git.), Lubo (Dr.), Lothar (Git., Harp.), Uwe (Voc.), Klaus (Bs.).

Die aufrufbaren Aufnahmen entstammen einem Live-Konzert (1966), das mit Hilfe von Mikrofon und Tonbandgerät mitgeschnitten wurde. Gemäß verfügbarer Technik sind natürlich entsprechende Abstriche an Tonqualität und Mix zu machen. Hinter den Titeln sind die Originalinterpreten angegeben.

      When I loved her - Screamers / The Boots
      Uncle Willie - Screamers / Brian Poole and the Tremeloes
      It aint nessecarely so - Screamers / George Gershwin


Nachdem sich The Screamers 1967 auflösten, unternahm ich verschiedene Anläufe mit anderen Musikern, aus denen zwar vereinzelte Auftritte, aber keine stabile Formation mehr hervorging. In dieser Zeit spielte ich z.B. mit dem Spandauer Spulle (heute Schleswig Holsteiner) oder kam mit Musikern zusammen, die später als Bullfrog u.a. das Allbum High in Spirits aufnahmen (1977 in Hilpoltstein), auf dem ich mit zweiter Stimme zu hören bin. Nach Abschluss meines „neben“ der Musik betriebenen Mathematikstudiums an der FU Berlin führte mich mein beruflicher Weg über Dortmund 1972 nach Erlangen (Mittelfranken) zur dortigen Universität (FAU).


Uwä änd hiß Fränds

Etwa 1983 kam eine Gruppe von Mitareitern und Studenten im Umfeld des Rechenzentrums und der Informatik an der FAU Erlangen-Nürnberg zusammen und verabredete, eine gemeinsame Band zu gründen. Musikalischen Vorbilder waren Blues- und Rockmusik, etwa von J. Hendrix, E. Clapton oder R. Gallagher. Die Besetzung durch Mitgliedern mit unterschiedlichen Banderfahrungen lautete schließlich: Uwe (Voc.), Winni (1.Git.), Dieter (2. Git.), Mick (Bs.) und Rainer (Kbd.), Gerhard (Dr.). Den Bandnamen Uwä änd hiß Fränds (UähF) kreierte Gitarrist Dieter (inspiriert von „Fränkisch English Spoken“), um eines der frühen Konzerte der bis dahin namenlosen Gruppe plakatieren zu können. Die Band trat in der Region zu unterschiedlichen Gelegenheiten auf. Dabei reichte der Rahmen etwa von der „kleinsten Bühne“ im Cafe Express, Nbg. (s. Bild) bis zum Open Air im Erlanger Meilwald.

Durch zeitweises, meist berufsbedingtes Ausscheiden von Mitgliedern, Ersatzlösungen, Ergänzungen ergaben sich einige Veränderungen in der Besetzung von UähF. Als dann alle wieder an Bord waren, umfasste die Gruppe 8 Mitglieder: Uwe (Gesang), Winni (1.Git.), Dieter (2. Git.), Bernhard (1.Giit., Kbd.), Mick (Bs.), Peter (Bs), Rainer (Kbd.), Gerhard (Dr.), was unweigerlich zu Konflikten führte. Als dann noch Gerhard, der Schlagzeuger die Band Richtung Tübingen verließ, sorgte dies für eine Zäsur, die schließlich einen Split der Gruppe und die Gründung von Nachfolgebands mit neuen, sich teilweise überschneidenden Besetzungen zur Folge hatte.

Just4Fun (Chapter Two)

Vier („4“) der Gründunsmitglieder von UähF starteten 1994 mit frischem Spaß („Fun“) ein zweites Kapitel unter dem Motto „Just4Fun“. Hier übernahm ich neben dem Gesang auch den Part des Schlagzeugers. Das Trommeln hatte ich nie aus dem Augen verloren. Da ich den Schlagzeuger der Vorgängerband beim Üben ab und zu erfolgreich vertreten konnte, war ich motiviert und ermutigt, diese Rolle auch in der neuen Band einzunehmen. Die Musik wurde durch´die zwei Gitarristen geprägt und bot insbesondere dem Lead-Gitarristen mehr Raum zu Enfaltung. Eine musikalische und optische Bereicherug stellte die Hinzunahme einer Sängerin (meiner Tochter Elke) dar, die mich entlasten, mehrstimmigen Gesang ermöglichen und natürlich auch als Solistin eigene Akzente setzen konnte. Die Gruppe bestand in dieser Phase demnach aus (im Bild v. links): Mick (Bs.), Dieter (Git.), Uwe (Voc., Dr.), Elke (Voc.), Winni (L-Git.). Das Bild zeigt ein Konzert in der Pegnitzbühne, einer Musikkneipe an der Stadtgrenze Fürth/Nbg., in der J4F mehrmals auftrat.

3Plus

Das Konzept und die Gründung von 3Plus gehen auf den auch bei UähF zeitweise aktiven Gitarristen / Keyboarders Bernhard zurück, der eine vielseitige Band zusammenstellen und mich als Sänger dabei haben wollte. Die neue Band, in der ich in Ermangelung eines Schlagzeugers ebenfalls die Drummerposition übernahm, begann zunächst als Trio und wurde dann durch Hinzunahme eines vierten Mitglieds zu einer Gruppe mit einem äußerst breiten musikalischen Spektrum. Die Beherrschung einer Reihe, im Popsektor auch unüblicher Instrumente, bildet dazu eine Grundlage. Der Band gehören an: Uwe (Voc., Dr.), Annette (Voc., Bs.), Ralf (Kbd., Sax, Klar., Git., Voc.), Bernhard (Git., Kbd., Akk., Voc). Ihr Programm reicht von Schlager (P. Alexander) über (Standard-) Tanzmusik bis zum Hard/Rock (AC/DC), womit z.B. zahlreiche Feiern (Geburtstage, Hochzeiten, Silvester …) adäquat bestritten werden konnten. Zu den besonderen Merkmalen gehören Solo- und mehrstimmiger Gesang, die Leadgitarre (nahe an Santana oder G. Moore), sowie die Klarinette („Petit Fleur“).

Yes2Jazz

Rainer, Gitarrist und Keyboarder, verblieb nach dem beschriebenen Split in der sich ohne „Uwä …“ neu formierenden Rockband, den Friends. Er hatte aber auch schon immer eine große Affinität zur Jazzmusik, so dass er in dieser Richtung zunächst lockere Sessions initiierte, aus denen sich dann eine auftrittsfähige Band mit einem entsprechendem Repertoire entwickeln sollte. Ich stieß als Schlagzeuger dazu und nahm die Herausforderung an, um mich in den ungewohnten Gefilden weiterzuentwickeln (obwohl von Rockdrummern als „Besenspieler“ verlacht). Die Mitglieder der Band, die ich auch in meinem Lehm-Song vorstelle, sind aktuell (s. Bild v. links): Rainer (Git., Kbd., Sax., Voc), Andreas (Kbd.), Jochen (Git., Perc., Voc.), Brigitte (Violine, Voc.), Thomas (Bs.). Wegen ihrer unterschiedlichen (musikbezogenen) Vorgeschichten bedeutet die Zugehörigkeit zur Gruppe auch ein Bekenntnis, sie sagen: „Yes to Jazz“. Mehr Informationen über die Band enthalten die Internetseiten von Yes2Jazz.

Just4Fun (Chapter Three)

Im Laufe der Zeit ließ sich für die Sängerin Elke die Bandmitgliedschaft immer schlechter mit Familie (Kinder) und Beruf (Ärztin) vereinbaren, so dass sie schließlich 2014 schweren Herzens aus der Gruppe ausschied. Die Band rückte daraufhin näher zusammen, um die entstandene Lücke bestmöglich zu schließen. Sie schlug in nun 4-köpfiger Besetzung ein neues Kapitel auf. Das Repertoire wurde entsprechend überarbeitet und in der Folge auch weiter ausgebaut, so dass es unter dem Strich noch an Umfang zunahm. Einen Ausschnitt des Programmes, sowie ausführliche Informationen über die Band (einschließlich Kontaktdaten) können über die Internetpräsenz von Just4Fun abgerufen werden.
Das Bild zeigt die Gruppe 2018 beim „After-Work-Konzert“ anläßlich des Jubiläums „50 Jahre RRZE“ (v.l.): Mick (Bs.), Dieter (Git.), Uwe (Voc., Dr.), Winni (Git.).


40 Jahre Just4Fun

Unter Einbeziehung der Anfangsjahre mit UähF, in denen die Musiker bereits zusammen spielten, konnte die Band 2018 ihr 35-jähriges Bestehen feiern. Dieses Jubiläum fand auch seinen Niederschlag in der lokalen Presse und wurde in den „Erlanger Nachrichten“ mit einem entsprechenden Artikel gewürdigt. Die Zeit danach war von allgemeinen Turbulenzen (Corona, Zeitenwende, …) geprägt, von der sich die Band trotz einschränkender Umstände nicht vom Musizieren abhalten ließ. So kann sie nun 2023 auf 40 gemeinsame Jahre zurückblicken und auch die nachfolgende Zeit gemäß dem Motto „Just for Fun“ mit viel Spaß rockend angehen („Never To Old To Rock ´N´ Roll“).

Chapter One
Chapter Two
Chapter Three


Live-Mitschnitte aus drei Kapiteln Just4Fun

      Sebastian - Just4Fun (One) / Cockney Rebel
      When You´re Gone - Just4Fun (Two) / Mel C. & Brian Adams
      Crossroads - Just4Fun (Three) / Cream